Nachruf Ehrenbürger Pfarrer i. R. Karl Hauck

 

Pfr

Pfarrer i. R. und Ehrenbürger Karl Hauck verstorben

Beliebter Seelsorger blieb im

Herzen immer ein „Mitbürger“

Unser Ehrenbürger und langjähriger Pfarrer Karl Hauck, der über drei Jahrzehnte die Geschicke von Premich, Gefäll und Stangenroth in sicheren Händen hielt und ganz entscheidend prägte, wurde am 12. Mai 2022 im Alter von 93 Jahren in den Frieden Christi heimgerufen.

Karl Hauck wurde am Dreikönigstag 1929 in Nordheim geboren, hier besuchte er auch die Volksschule. Ab 1941 wechselte er in das Gymnasium in Würzburg. Während des Zweiten Weltkrieges wurde er kurzfristig am Westwall an der Saar eingesetzt. 1949 legte er sein Abitur ab, danach studierte er Theologie.
Am 18. Juli 1954 empfing er von Bischof Julius Döpfner in Würzburg die Priesterweihe. Anschließend war Karl Hauck Kaplan in Krombach mit den Filialen Schneppenbach und Dörnsteinbach, in Haibach mit Grünmorsbach und in Amorbach mit Reichartshausen und Beuchen.
1961 kam er als Kuratus nach Zimmern und Roden und war für kurze Zeit auch Seelsorger in Urspringen.

Im April 1965 wurde Karl Hauck Pfarrer von Premich und Gefäll, ab 1984 zusätzlich von Stangenroth. Bis 1984 hielt er Religionsunterricht in der Hauptschule Burkardroth und bis 1996 in der Volksschule Premich. 1999 wurde er in den Ruhestand verabschiedet. Während seiner 34-jährigen Tätigkeit in Premich,
Gefäll und Stangenroth erwarb er sich große Verdienste als Seelsorger und für das Allgemeinwohl.
Die Verkündigung des Evangeliums hat er in einfache Worte gepackt und damit stets die Herzen der Menschen erreicht.

Zahlreiche bauliche Maßnahmen fielen in seine Amtszeit. Zu nennen sind u. a. die Kirchenrenovierung, der Kindergartenneubau und die Außenrenovierung der Pfarrkirche in Premich. Als Hauptverantwortlicher leitete er 1986 die „300-Jahr-Feier“ der Pfarrei Premich (mit dem Erlös wurde die Basis für die Renovierung der Schlimbachorgel aus dem Jahr 1894 gelegt). Zudem beschäftigte ihn der Umbau des alten Kindergartens zum neuen Pfarrheim. Auch den Vereinen zeigte er sich stets wohl gesonnen; sein Rat war gewünscht und wurde gehört. Als geistlicher Beirat war er bei den Sportvereinen im Vorstand mit dabei. Ganz besonders lagen ihm aber die Kindergärten am Herzen.

Ernennung zum Ehrenbürger

Sein unermüdliches, zuverlässiges und engagiertes Wirken, sein rastloses und weitsichtiges Schaffen honorierte die politische Gemeinde 1990 mit der höchsten Auszeichnung, die der Markt Burkardroth verleihen kann, dem „Ehrenbürgerrecht“.

Im Herbst 1999 hieß es Abschied nehmen von Karl Hauck, dem noblen, takt- und humorvollen Menschen mit großer Ausstrahlung. Bei den Festakten in vollbesetzten Gotteshäusern zeigte sich, dass er seinen „Schäfchen“ ein guter Freund und Helfer geworden war, sie mit ihm ein Herz und Seele waren.

Im Ruhestand wurde für den Mann Gottes sein Geburtsort wieder zum Heimatort. Dort, in Nordheim vor der Rhön, half er bis vor wenigen Jahren aufgeschlossen und tatkräftig in der Seelsorge in den umliegenden Pfarreien mit. Im Juli 2014 konnte er sein Diamantenes Priesterjubiläum feiern.

Gehalten hat er im Ruhestand immer, was er beim Abschied versprochen hatte: freundschaftlichen Kontakt zu den Menschen, den Vereinen hier im Markt Burkardroth und - was uns besonders gefreut hat - zur Gemeinde selbst. Keine Einladung hat er ausgeschlagen, sondern uns gerne besucht. Und wir waren stolz darauf, dass unser Ehrenbürger den Weg auf sich nahm und uns verlässlich die Ehre gab: sei es bei der Würdigung des Ehrenamts, den Sportlerempfängen, besonderen Festakten oder den konstituierenden Sitzungen neuer Marktgemeinderäte. Selbstverständlich war er auch - und das stets gut gelaunt - bei den wertschätzenden Treffen der Ehrenbürger (leider sind inzwischen alle verstorben) präsent. Er verweilte gern und war ein vielseitig interessierter, aufmerksamer und charmanter Gesprächspartner, der immer über die Entwicklungen in unseren Dörfern auf dem Laufenden war.

Der früheren Wirkungsstätte immer tief zugeneigt

Jede Woche wurde das Amtsblatt des Marktes sehnsüchtig erwartet und konzentriert gelesen.
Über dieses Medium hat er sich im Frühjahr 2004 sogar einmal ganz besonders schriftlich bedankt.
Hier einige Auszüge daraus: „Um es einmal ganz einfach zu sagen: Ich finde die „Ortsschelle“ schön. Das wollte ich Ihnen schon lange einmal sagen. Die Aufmachung ist einladend und die informativen Berichte zu aktuellen Themen machen neugierig. Außerdem begegnen mir Namen und Personen,
die mir von meiner Zeit in Premich/Gefäll/Stangenroth vertraut sind: z. B. bei Mitteilungen von Geburten, Trauungen und Todesfällen, auch in den Gottesdienstordnungen. Ich fühle mich dann zurückversetzt in meine früheren Gemeinden.“

Auch zu den Jahreswechseln erreichten die Gemeinde stets freundliche Grüße. Die waren nie standardisiert, sondern individuell, freundlich, ja herzlich - und mit der Hand geschrieben. 2017/18 hieß es da z. B. „Es ist auch für mich interessant, wie es in Ihren Gemeinden vorwärts geht. Ich hoffe mit Ihnen, dass auch im neuen Jahr gelingt, was die Gemeinde vorhat. Zum Weihnachtsfest und zum neuen Jahr wünsche ich Ihnen und Ihren Angehörigen, dem Gemeinderat und Angestellten im Rathaus sowie allen Bürgern in den Gemeinden friedvolle frohe Tage, Gesundheit und Wohlergehen für die Zukunft.“

Was die Schriftsätze und Weihnachtskarten alle eint und weshalb diese auch ganz bewusst in Ehren gehalten wurden, ist sein immer gleicher Schlussgruß, der eine ganz tiefe Verbundenheit widerspiegelt. Er lautet: „Ihr ‚Mitbürger‘ Karl Hauck, Pfr. i. R.“ Ist das nicht schön - selbst zwei Dekaden noch nach seinem Wegzug!

Ende Januar 2022 erlitt Karl Hauck einen Oberschenkelhalsbruch, worauf er dann in ein Seniorenheim in Bad Königshofen zog. Letzten Donnerstag hat sich nun sein Lebenskreis geschlossen. Der Markt Burkardroth ist in tiefer Trauer.

                                    Marktgemeinderat                                 Daniel Wehner

                                    Markt Burkardroth                             Erster Bürgermeister

   

Weitere Informationen