Streitschlichterausbildung

„Ich bin jetzt ein Streitschlichter“ 

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An den beiden Tagen 22.11.23 und 13.11.22 fand in diesem Schuljahr die Streitschlichterausbildung über jeweils vier Stunden für die interessierten Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klassen statt. Die Neuntklässler beteiligten sich ebenfalls mit weniger Stunden daran, um zum einen ihr bereits vorhandenes Wissen und Können zu vertiefen und dieses erneut unter Beweis zu stellen und zum anderen aktuelle Themen wie Einsatzplan, aufgekommene Fragen und Schwierigkeiten zu klären. Zudem profitierten die neuen Azubis von ihrer Erfahrung. Frau Omert und Frau Baus freuten sich über das rege Interesse an der Streitschlichterausbildung.20221122_104620

Erster Ausbildungstag:

Am ersten Ausbildungstag begrüßten die beiden Streitschlichterausbilderinnen Frau Omert und Frau Baus die potentiellen Streitschlichter in der Cafeteria. Dort sollten die Schülerinnen und Schüler zunächst ihre Beweggründe zur Teilnahme auf Wortkarten notieren und vorstellen. Im Anschluss kam es zu einem Gespräch über die Erwartungen und Hoffnungen, die die Azubis an ihr Aufgabe haben. 

Währenddessen bereiteten die Neuntklässler mit Frau Baus ein Rollenspiel vor, indem es um eine Meinungsverschiedenheit der beiden Konfliktparteien ging. Streitgegenstand waren hier Kopfhörer, die „geliehen“ oder „geschenkt“ wurden. Den Streit schlichteten Achtklässler im Anschluss, um so den neuen Streitschlichtern einen Einblick in ihre Arbeit als Streitschlichter zu geben. 
Die Azubis lauschten dem Gespräch und notierten auf Beobachtungsbögen ihr Feedback. 

Im Anschluss wurde thematisiert, was ein Streitschlichter überhaupt ist und welche Eigenschaften er bzw. sie besitzen muss.

Die Hauptaufgabe eines Streitschlichters besteht darin mit den Schülern über das vorhandene Problem zu sprechen und mit ihnen gemeinsam versuchen eine Lösung zu finden. 

Anschließend wurde der Begriff „Konflikt“ definiert und ihm weitere Begrifflichkeiten wie Streit, Meinungsverschiedenheit, Auseinandersetzung, Mobbing, usw. zugeordnet. Hierbei wurden bereits Auslöser für Konflikte wie Provokation, Neid, Eifersucht und Wut von den Azubis genannt. Kurz beschrieben die Schülerinnen und Schüler auch das Problem der Eskalation eines Streits. 20221122_104656


„Du hast angefangen! Nein du!“ von David McKee diente als Grundlage, um einen Konflikt und seine Besonderheiten zu erkennen. Der Dialog verdeutlichte zudem die verschiedenen Sichtweisen zweier Konfliktparteien, die es bei einer Schlichtung zu analysieren und zu verstehen gilt.

Im Anschluss erlernten die Schülerinnen und Schüler Konfliktsituationen zu erkennen und deuten, indem sie entscheiden mussten, ob die von Frau Omert vorgelesenen Fallbeispiele Konfliktpotential haben. Bei diesem Konfliktbarometer positionierten sich die Azubis entsprechend im Raum und begründeten ihre Entscheidung daraufhin. 

Nun wurden die Regeln einer Streitschlichtung gemeinsam erarbeitet und das Ablaufschema einer Streitschlichtung verdeutlicht. Diese wurden auf einer Stellwand in der Cafeteria aufgehängt, um im Einsatz als Leitfaden zu dienen. Auch der Vertrag, der im Anschluss an einer Schlichtung von beiden Konfliktparteien geschlossen wird, wurde thematisiert.


Zweiter Ausbildungstag:

Am zweiten Ausbildungstag wurde zunächst über die vergangenen Wochen und Einsätze reflektiert und die Schülerinnen und Schüler erhielten eine positive Rückmeldung von Frau Omert und Frau Baus. Der Einsatzplan wurde nochmals angepasst, so dass er für alle Streitschlichter passte. 
Daraufhin wiederholte Frau Omert mit den neuen Streitschlichtern die Inhalte des 1. Ausbildungstags anhand der Flipchart und der Stellwand, während die Neuntklässler zwei Fälle zum Einüben als Rollenspiel erhielten. 
Diese Rollenspiele führten sie vor dem Plenum auf und schlichteten den Konflikt. Frau Baus beeinflusste das Schlichtungsgespräch mit Interventionskarten, um das Verhalten der Konfliktparteien zu steuern und so die Streitschlichter zu neuen Reaktionen herauszufordern. 
Die Siebt – und Achtklässler waren dazu angehalten, den Konflikt zu beschreiben, das Schlichtungsgespräch anhand der Ablaufkarten an der Stellwand zu beurteilen und den Rollenspielern ein entsprechendes Feedback zu geben. 
Nachdem die Siebtklässler zwei bereits gutgelaufene Streitschlichtungsgespräche gesehen hatten, waren sie nun gemeinsam mit den Achtklässlern an der Reihe Schlichtungsgespräche zu führen. Hierzu wurden sie in 4er Gruppen eingeteilt und erhielten kurz Zeit sich in die jeweiligen Rollen hineinzuversetzen. Bei der Darbietung stellten zwei Schüler die Streitenden dar, während die anderen zwei das Streitschlichtungsgespräch führten. Die beobachtenden Schülerinnen und Schüler waren wiederum dazu angehalten, die Gesprächsverläufe im Anschluss zu beurteilen und ggf. Verbesserungsvorschläge einzubringen. Einen Gesprächsleitfaden mit Formulierungshilfen erhielten die Schülerinnen und Schüler zudem für ihre Mappe.  

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Nach dem sehr großem Praxisteil an diesem Ausbildungstag wurde noch einmal darauf eingegangen wie wichtig es ist, Ruhe zu bewahren und Ich-Botschaften zu formulieren. 
Das Formulieren der Ich-Botschaften übten die Azubis anhand von Fallbeispielen auf einem Arbeitsblatt. 

Die beiden Ausbildungstage waren ein sehr intensives Ausbildungstraining, das die Streitschlichter auf ihre täglichen Aufgaben vorbereitet hat. Der Lernzuwachs war sehr groß, nicht zuletzt wegen der engagierten und motivierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. 
Frau Omert und Frau Baus waren begeistert von der Motivation und der Einsatzbereitschaft der Streitschlichter für die Schulgemeinschaft. Danke an alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler für die acht schönen Stunden mit euch!

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