Entstehungsgeschichte von Lauter

Lauter liegt umrahmt von einem weiten Waldkranz, im Südteil des Naturparks Rhön im grünen Tal der Lauter auf 352 m Meereshöhe. Seine Gemarkung kam aus dem Besitz der Schweinfurter Grafen 1003 an das Bistum Bamberg.

Am 13.08.1355 übergab Bischof Leupold von Bamberg dem Grafen Heinrich von Henneberg-Aschach einige Dörfer und Wustungen im Saaleraum, darunter die "Vogtey über Lauter, das etwan eine Wüstung was und (neulich) besatzt ist, gelegen bei Katzenbach, im Gericht zu Aschaw". Die alte Siedlung Lauter dürfte in der Flur "Lauterer Rain", etwa 700 m südlich des heutigen Dörfchens, gelegen haben. Die urkundlichen Nachrichten über die mittelalterliche Geschichte des Ortes sind recht spärlich.

1317 wurde Aplo Hurnig mit einem Henneberg-Schleusinger Lehen von 2 Morgen Weinberg zu Bodenlauben belehnt, von 1341-1353 hatte er als
Lehensmann auf Bodenlauben einen Platz vor dem Schlosse, 1 Allod und 5 Morgen Weinberg zu Lullbach, den Zehnten zu Hassenbach, das Fischwasser unter dem Schlosse mit einem Ertrag von 4 Pfund Heller an Fischen und 6 Morgen Weinberg am Altenberg inne. 1344 verkauften Wolfram und Margaretha Hurnig den in der Krumbach zwischen Katzenbach und Stralsbach gelegenen Wald für 30 Pfund Heller an das Kloster Frauenroth. Aplo
starb 1366, und seine Lehen gingen an Konrad von Coburg über. Dieser übergab sie 1368 an Heinrich von Maßbach.

Wilhelm von Maßbach trug 1374 seinen Eigenbesitz dem Hochstift zum Lehen auf und erhielt ihn zusammen mit bischöflichen Lehen im Raum Maßbach-Thundorf zurück. Als Eigengut behielt er den "Hurnung zwischen Lauter und Stralsbach". Dieses Waldstück, »Hurnung" genannt, könnte aus dem Privatbesitz der Familie Hurnig (von Aplo? - 1344?) an die Maßbacher gekommen sein. 1467 kam das »Maßbacher Holz bei Stralsbach" an Hans von Schaumberg, der in Thundorf saß, und 1562 verkaufte Veit Ullrich von Schaumberg das »Maßbacher Holz bei Poppenroth" an Konrad von Steinau, genannt Steinrück.

Dieser wurde 1563 mit dem »Breit Löhlein" oder "Lauterer Pirbach", wie es nunmehr hieß, durch den Bischof von Würzburg belehnt. Bei dieser Besitzübertragung erhoben die Dörfer Katzenbach, Lauter, Zahlbach, Burkardroth, Waldfenster, Stralsbach, Poppenroth, Hassenbach, Schlimpfhof und Wollbach Einspruch und forderten die Wahrung ihrer bisherigen Rechte, so daß Konrad die Hälfte des Waldes an diese abtreten mußte. 1675 verkaufte Johann Rudolf von Steinau, gen. "Steinrück", unter anderem auch »das Gehölze bei Poppenroth" an das Kloster St. Stephan in Würzburg. Lauter ging 1391 zusammen mit Aschach an das Hochstift über. 1588 gehorte es zur Pfarrei Stralsbach.

Besondere Erwähnung verdienen die "Lächelnde Madonna" und die Kreuzwegbilder in der Kirche von Lauter als Hinterglasmalereien. Bei der Gebietsreform in 1972 verliert der Ort seine Selbständigkeit. Er ist heute ein Gemeindeteil des Marktes Burkardroth.

Quelle: "Natur, Kunst und Kultur im Markt Burkardroth - Gemeindeteil Lauter" von Otmar Zehnter.

Informationen und die Urkunde zur Ersterwähnung von Lauter erhalten Sie hier.

 

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