Ersterwähnung von Lauter

Hessisches Staatsarchiv Marburg würde fündig

Ersterwähnung von Lauter

Ein Anliegen in einer der Jagdgenossenschaftsversammlung in Lauter war herauszufinden, wann der Gemeindeteil das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Gerne unterstützte der Markt Burkardroth diesen Bürgerwunsch und konnte in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Staatsarchiv in Marburg folgendes herausfinden:

Lauter wird mit der Namensform „Hlutahu" erstmals in einer undatierten Urkunde genannt, in der ein gewisser Mahtolf dem Kloster Fulda die Hälfte seiner Erbgüter an Wäldern und Ländereien im genannten Ort und im Saalegau schenkt und überträgt. Die Urkunde ist noch in ihrem vollen Wortlaut erhalten, allerdings erst in einem Druck von Johannes Pistorius von 1607; ihm diente eines der verloren gegangenen, ca. 828/30 entstandenen, Fuldaer Cartulare (Urkundenbücher) als Vorlage.
Auf Pistorius wiederum fußt der Druck bei Dronke, Codex diplomaticus Fuldensis
Nr. 334. Die Urkunde ist auf den Zeitraum 802- 817 zu datieren, die Regierungszeit des Fuldaer Abtes Ratgar, der in der Urkunde als amtierend genannt wird.

Ein wissenschaftlich korrektes Jubiläum kann nur an das letztmögliche Jahr des Zeitraums, also 817, anknüpfen. Die Identifizierung von „Hlutahu" mit Lauter erscheint Dr. Langkabel vom Staatsarchiv zweifelsfrei (vgl. Karl Bosl, Franken um 800,
S. 117, Heinrich Meyer zu Ermgassen, Der Codex Eberhardi des Klosters Fulda,
Band 3, S. 236).
 

Wir bedanken uns ganz herzlich für die Hilfe von Dr. Langkabel und dessen Kollegen Dr. Schwersmann vom Hessischen Staatsarchiv in Marburg, die die Daten für uns zusammengestellt und eine Reproduktion aus dem Codex Eberhardi (StA MR, Best K 425 fol. 158va) in digitalisierter Form übermittelten. Diese können Sie sich hier anschauen.

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